Gehörlose Eisenbahn-Freunde Hunsrück e.V.
Auch unter gehörlosen Menschen finden sich viele, die sich für das Hobby der Modelleisenbahn begeistern.
Nur haben Gehörlose ein Problem: sie können nicht hören.
Dadurch ergeben sich Schwierigkeiten bei der Kommunikation und vor allem darin, an Informationen zu kommen:
- Im Fachgeschäft, bei Messen, Ausstellungen oder Veranstaltungen gibt es nur äußerst selten Menschen, die Gebärdensprache beherrschen und die man etwas fragen kann.
- Filme zum Thema Eisenbahn sind nicht untertitelt.
- Die Fachzeitschriften sind zu schwierig geschrieben, so dass sie von Gehörlosen kaum selbst gelesen werden können.
Die Gehörlose-Eisenbahn-Freunde-Offenbach gründeten sich 2002.
Zu ihren monatlichen Treffen reisen die Mitglieder aus bis zu 300 km Entfernung an, denn es gibt in Deutschland nur diesen einen Club für Gehörlose. Hier tauscht man sich aus in Gebärdensprache über die aktuellen Probleme mit der Anlage zu Hause und schraubt weiter an der gemeinsamen Anlage.
Der Verein führt Seminare, Ausstellungen und Veranstaltungen mit Dolmetschern durch und baut so auch die Hemmschwelle gegenüber Gehörlosen ein wenig ab.
Nachdem es für die Gehörlosen Eisenbahnfreunde im Pfarrheim in Offenbach immer schwieriger wurde, einen freien Termin zum Basteln zu reservieren, hat der Erste Vorsitzende kurzerhand im Hunsrück ein Haus gekauft, zu dem ein geräumiger Tanzsaal gehört. Unsere Modulanlage passt da prima hinein, und wir werden in Zukunft auch eigene Ausstellungen organisieren können.
Bis dahin ist es noch ein etwas Arbeit, denn es muss ein wenig renoviert werden. Für den Anfang nennen wir den Raum schon mal nicht mehr "Tanzsaal" sondern "Bahnhofshalle".
In seiner Versammlung im Januar 2016 hat der Verein beschlossen, seinen Namen in „Gehörlose Eisenbahn-Freunde Hunsrück e.V.“ zu ändern und sich sozusagen neu gegründet. Die rechtlichen Schritte für die Anerkennung und Beantragung an den zuständigen Stellen sind bereits alle veranlasst.